Tot- und Lebendimpfung
Grundsätzlich unterscheidet man zwei Arten von Impfstoffen:
Bei Lebendimpfstoffen spritzt man lebende Keime in sehr geringen Mengen. Diese Keime sind so abgeschwächt worden, dass sie die jeweilige Krankheit nicht mehr auslösen können. Sie vermehren sich im Körper dennoch so, dass das Immunsystem sie erkennen und Abwehrstoffe (Antikörper) bilden kann. Bei einem erneuten Kontakt mit demselben Erreger verfügt der Körper dann bereits über Antikörper und verhindert ein Ausbrechen der Erkrankung.
Impfungen gegen Masern, Mumps, Röteln, Gelbfieber und die Polioimpfungen gegen Kinderlähmung und Typhus z B. sind Lebendimpfungen. Vorteil der Lebendimpfung: Man braucht in der Regel nur einmal zu impfen, da der aufgebaute Schutz durch Antikörper sehr lange, meist lebenslang, anhält.
Um einen Totimpfstoff herzustellen, wird der Impfstoff einer chemischen Behandlung unterzogen, so dass die enthaltenen Keime weder die jeweilige Krankheit auslösen noch sich vermehren können. Manchmal werden auch Oberflächenstrukturen der Krankheitserreger geimpft, gegen die der Organismus Antikörper bildet.
Die Antikörper bleiben im Körper dann über einen längeren Zeitraum erhalten und bilden einen sehr wirksamen Schutz vor der Erkrankung.
Ein Nachteil der Todimpfung: Der Impfschutz lässt mit der Zeit nach, so dass bereits nach wenigen Monaten (etwa bei der Cholera-Impfung) oder Jahren (wie bei der Typhus-Spritz-Impfung) nachgeimpft werden muss.
Bei so genannten Toxoid-Impfungen impft man das von einem Erreger produzierte Gift. An Diphtherie und Tetanus z.B. erkrankt man nur, wenn die in den Körper eingedrungenen Bakterien Gift absondern. Bei der Impfung reicht es also, den Körper mit dem vorher abgeschwächten Gift in Berührung zu bringen. Er kann Antikörper gegen das Gift produzieren und so einen wirksamen Schutz gegen diese Krankheiten aufbauen. Auch diese Impfungen haben den Nachteil, dass nach etwa acht bis zehn Jahren nachgeimpft werden muss.