IMPFUNGEN HEPATITIS B
Hepatitis B wird durch das Hepatitis B-Virus (HBV) verursacht, das durch Körperflüssigkeiten ( Speichel, Urin, Stuhl, Sperma, Vaginalschleim, Blut oder Blutplasma ) übertragen wird. Hepatitis B ist sehr ansteckend. Es genügen bereits mikroskopisch kleine Hautverletzungen, durch die der Erreger in die Blutbahn gelangt.
Weitere Formen ansteckender Leberentzündung sind Hepatitis A und Hepatitis C.
Was sind die Hauptansteckungswege?
Die Ansteckung mit dem Hepatitis B-Virus geschieht:
- über den Kontakt mit Körperflüssigkeiten
- durch Kontakt mit infektiösem Blut. Es ist hundert Mal ansteckender als HIV.
- Eine infizierte schwangere Frau kann ihr Kind anstecken.
- Ärzte, Krankenschwestern, Laboranten, etc. sind ebenfalls gefährdet, da sie häufig mit infektiösen Körperflüssigkeiten in Berührung kommen.
Hepatitis B zählt zu den STD, den sexuell übertragbaren Krankheiten (sexually transmitted diseases).
Reisen in Länder mit hohem Durchseuchungsgrad der Bevölkerung. Potenzielle Gefahrenregionen sind Südostasien, Länder südlich der Sahara und die Amazonas-Region.
Klassische Risikogruppen sind Drogensüchtige, Menschen mit häufigem Partnerwechsel, Prostituierte und Menschen, die oft in die oben angeführten Gefahrenregionen reisen.
Was sind die Symptome?
Die Zeit zwischen der Ansteckung bis zum Auftreten der Krankheit beträgt ein bis sechs Monate (Inkubationszeit).
Die ersten Beschwerden sind Appetitlosigkeit, Abneigung gegen bestimmte Lebensmittel, Übelkeit, Muskel- und Gelenkschmerzen und leichtes Fieber.
In der zweiten Krankheitsphase färben sich Haut, Schleimhäute und Augen gelb (Gelbsucht/Ikterus). Der Stuhl entfärbt sich, und der Urin wird dunkel.
Danach tritt in den meisten Fällen eine Besserung ein. Die Erkrankung dauert meist vier bis sechs Wochen an.
Zwei Drittel aller Erwachsenen und fast alle Kleinkinder können Hepatitis B haben, ohne dass sie etwas davon bemerken.
Bei etwa drei Prozent der Betroffenen entwickelt sich eine chronische Leberentzündung. Die chronische Hepatitis B kann ganz ohne Beschwerden verlaufen oder eine Reihe von weniger ernsthaften Beschwerden mit sich führen: Müdigkeit, Gelenk- und Muskelschmerzen und gelegentlich ein Drücken unter dem rechten Rippenbogen. Bei einem Teil der Patienten entwickelt sich eine Schrumpfleber (Leberzirrhose) , die zu einem Versagen der Leberfunktionen oder auch zu Leberkrebs führen kann. Zwischen der Ansteckung und der Erkrankung an Schrumpfleber oder Leberkrebs vergehen durchschnittlich 15 Jahre.
Wie kann Hepatitis B vermieden werden?
- Spritzen dürfen nicht von mehreren Menschen verwendet werden.
- Teilen Sie keine Rasiersachen oder Zahnbürsten mit infizierten Personen.
- Benutzen Sie Kondome beim Geschlechtsverkehr.
- Es gibt eine sehr wirksame Impfung gegen Hepatitis B.
Sie besteht aus drei Teilimpfungen, die im Abstand von ein bis sechs Monaten verabreicht werden. Der Impfschutz hält etwa fünf Jahre lang an. Es gibt eine kombinierten Hepatitis A/Hepatitis B-Impfstoff, der beide Impfstoffe enthält.
Die Impfung gegen Hepatitis B empfiehlt sich besonders bei Personen mit einem hohen Infektionsrisiko:
- Mitglieder eines Haushalts, in dem eine Person mit chronischer Hepatitis B lebt.
- Sexualpartner einer Person mit chronischer Hepatitis B.
- Neugeborene, wenn die Mütter mit Hepatitis B infiziert sind. Die Impfung sollte in Kombination mit einem Immunglobulin verabreicht werden, um einen sofortigen Schutz zu erzielen.
- Drogenabhängige
- Homosexuelle Männer mit häufig wechselnden Partnern.
- Krankenhauspersonal mit häufigem Blutkontakt.
- Reisende in Länder mit hoher Durchseuchung der Bevölkerung.
Was Sie selber tun können, wenn Sie Hepatitis B haben?
- Sorgen Sie dafür, dass Ihre Familie und ihr Sexualpartner vor einer Ansteckung geschützt ist (Immunglobuline, Impfung).
- Trinken Sie keinen Alkohol, falls eine Blutuntersuchung eine Leberentzündung ergeben hat.
- Vermeiden Sie unbedingt Alkohol, wenn eine chronische Hepatitis B festgestellt wurde.
- Falls Sie eine chronische Hepatitis haben, lassen Sie sich mindestens einmal im Jahr von einem Arzt untersuchen.
- Sorgen Sie für eine gesunde und ausgewogene Ernährung.
Wie stellt der Arzt die Diagnose?
Bei einer Diagnose der Hepatitis B sind im Blut nachweislich die Antikörper gegen das Hepatitis B-Virus oder Bestandteile des Hepatitis-B-Virus (HBV) enthalten.
Personen, die eine chronische Hepatitis B haben, sind Virus-Träger und stellen ein Infektionsrisiko für andere dar.
Mögliche Folgen und Komplikationen?
Die meisten Patienten mit einer akuten Hepatitis B sind nach vier bis sechs Wochen wieder vollkommen gesund.
In einem von tausend Fällen kommt es bei einer akuten Hepatitis zum Leberversagen, das mit dem Tode enden kann.
Eine Infektion entwickelt sich bei zehn Prozent der Erwachsenen zu einer chronischen Erkrankung. Das ist weit häufiger bei Neugeborenen, die von der Mutter angesteckt wurden (bis zu 90%, wenn nach der Geburt keine gleichzeitige Gabe von Immunglobulin und aktivem Impfstoff erfolgt). In manchen Fällen kann eine chronische Hepatitis B zu einer Schrumpfleber oder Leberkrebs führen.
Die Behandlung
Es existiert keine Therapie der Ursache, daher erfolgt nur eine symptomatische Behandlung in Form von Bettruhe, Alkoholverbot oder Absetzung aller leberbelastenden Medikamente. Setzen Sie keine Medikamente, die Ihnen ein Arzt verschrieben hat, auf eigene Faust ab. Wenn Blutuntersuchungen und Gewebeproben Hepatitis B nachgewiesen haben, kann unter Umständen Interferon verabreicht werden. Rund ein Drittel der Patienten sind anschließend nach kurzer Zeit wieder gesund.